Der Autoritätsanspruch des Papsttums

Warum der Institution „Papsttum“ die biblische Grundlage fehlt

Papst Franziskus

Jesus der Meister, alle anderen sind Brüder

Jesus will kein Oberhaupt unter den Christen, denn er sagt: „Aber ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen; denn einer ist euer Meister; ihr aber seid alle Brüder.“ Mt 23,8

Heiliger Vater

Papst kommt von „Papa“ und bedeutet „Vater“. Jesus verbietet eine derartige Einrichtung wie das Papsttum indem er sagt: „Und ihr sollt niemanden unter euch Vater nennen auf Erden; denn einer ist euer Vater, der im Himmel ist“. Mt23,9

Die Anrede „Heiliger Vater“ verwendet Jesus ausschließlich in bezug auf den Vater im Himmel (Johannes 17,11). Die Anmaßung als Mensch diesen Titel zu tragen, ist daher eine Gleichstellung mit Gott und folglich lästerlich.

Auf diesen Felsen

Die Worte Jesu „Du bist Petrus und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen“ (Mt 16,18) auf die Einsetzung des Papstamtes zu beziehen, ist eine Verdrehung der biblischen Aussagen. Der Fels auf dem die Gemeinde gebaut ist, ist Christus:

1Kor3,11: Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.

1Kor10,4: und haben alle denselben geistlichen Trank getrunken; sie tranken nämlich von dem geistlichen Felsen, der ihnen folgte; der Fels aber war Christus.

Schon im Alten Testament wird der Begriff „Fels“ auf Gott bezogen: Da ist vom „Hirten und Fels Israels“ (1.Mose 49,24) die Rede. Vergleiche Jesu Worte „Ich bin der Gute Hirte.“ (Johannes 10,11) und 1.Samuel 2,2: „Es ist niemand heilig wie der HERR, außer dir ist keiner, und ist kein Fels, wie unser Gott ist.“ oder 2.Samuel 22,2: „Der HERR ist mein Fels und meine Burg und mein Erretter.“ S.a. 2.Samuel 22, 32.47; 23,3

Das Neue Testament erklärt: „der Fels aber war Christus“ 1. Korinther 10,4. Darum sagt Jesus in der Bergpredigt „Darum, wer diese meine Rede hört und tut sie, der gleicht einem klugen Mann, der sein Haus auf Fels baute.“ (Mt 7,24) denn „Einen andern Grund kann niemand legen als den, der gelegt ist, welcher ist Jesus Christus.“ (1Kor 3,11)

Petrus hat diese Worte offensichtlich nicht auf sich bezogen, denn er selbst bezeichnet Jesus als den Fels (1.Petrus 2,4-8):

„Zu ihm (Jesus) kommt als zu dem lebendigen Stein, der von den Menschen verworfen ist, aber bei Gott auserwählt und kostbar.

Und auch ihr als lebendige Steine erbaut euch zum geistlichen Hause und zur heiligen Priesterschaft, zu opfern geistliche Opfer, die Gott wohlgefällig sind durch Jesus Christus.

Darum steht in der Schrift (Jes28,16): »Siehe, ich lege in Zion einen auserwählten, kostbaren Eckstein; und wer an ihn glaubt, der soll nicht zuschanden werden.«

Für euch nun, die ihr glaubt, ist er kostbar; für die Ungläubigen aber ist »der Stein, den die Bauleute verworfen haben und der zum Eckstein geworden ist, ein Stein des Anstoßes und ein Fels des Ärgernisses« (Ps118,22; Jes8,14); sie stoßen sich an ihm, weil sie nicht an das Wort glauben, wozu sie auch bestimmt sind.“ 1Petr2,4-8

Jesus wird auch an anderer Stelle als „Fels des Ärgernisses“ (Römer 9,33) bezeichnet.

Die Pforten der Hölle

Jesus sprach: „Ich sage dir auch: Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich bauen meine Gemeinde, und die Pforten der Hölle sollen sie nicht überwältigen.“ Matthäus 16,18.

Das Wort „Petrus“ bedeutet „ein loser Stein“. Christus bezog sich nicht auf Petrus als den Fels, auf den er seine Gemeinde bauen würde. Sein Ausdruck „diesen Felsen“ bezog sich auf ihn selbst als das Fundament der christlichen Gemeinde. Nach den Worten „auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde bauen…“ (Matthäus 16,18) bezeichnet Jesus nur fünf Verse später seinen Jünger Petrus als Satan, da Satan Petrus benutzt, um Jesus zu versuchen. „Jesus aber wandte sich um und sprach zu Petrus: Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis.“ (Matthäus 16,22.23)

Petrus war nicht der Fels, auf den die Gemeinde gegründet wurde; ihn überwältigten die Pforten der Hölle, auch als er seinen Herrn unter Fluchen und Schwören verleugnete (Matthäus 26,69-75). Die Gemeinde dagegen wurde auf einen Grund gebaut, den die Pforten der Hölle nicht überwältigen konnten.

Mose hatte Jahrhunderte vor dem Kommen Christi auf den Fels des Heils für Israel hingewiesen; der Psalmist hatte von dem „Fels meiner Stärke“ gesungen, und bei Jesaja steht geschrieben: „Darum spricht Gott der Herr: Siehe, ich lege in Zion einen Grundstein, einen bewährten Stein, einen kostbaren Eckstein, der fest gegründet ist.“ Jesaja 28,16. Petrus selbst, getrieben durch den Heiligen Geist, wendet diese Weissagung auf Jesus an(s.o.). In der Gegenwart Gottes und aller himmlischen Wesen, in der Gegenwart der unsichtbaren Heere der Hölle gründete Christus seine Gemeinde auf den lebendigen Felsen. Er selbst ist dieser Felsen — sein eigener Leib, der für uns verwundet und zerschlagen wurde. Die Pforten der Hölle werden die auf diesem Grund erbaute Gemeinde nicht überwältigen.

Die Schlüssel des Himmelreichs

Der Grund für die Worte Jesu an Petrus beruht auf seinem unmittelbar vorher gegebenen Bekenntnis, dass Jesus der Messias sei. Jesus spricht zu ihm stellvertretend für alle, die an Jesus glauben werden, also zu seiner Gemeinde, die an Jesus allein auf der Grundlage des biblischen Wortes glaubt:

„Er fragte sie: Wer sagt denn ihr, daß ich sei? Da antwortete Simon Petrus und sprach: Du bist Christus, des lebendigen Gottes Sohn! Und Jesus antwortete und sprach zu ihm: Selig bist du, Simon, Jonas Sohn; denn Fleisch und Blut haben dir das nicht offenbart, sondern mein Vater im Himmel“. Matthäus 16,15- 17

Petrus hatte die Wahrheit ausgesprochen, die die Grundlage ist für den Glauben der Gemeinde, und Jesus ehrte ihn nun als den Vertreter aller Gläubigen. Er sagte ihm: „Ich will dir des Himmelreichs Schlüssel geben, und alles, was du auf Erden binden wirst, soll auch im Himmel gebunden sein, und alles, was du auf Erden lösen wirst, soll auch im Himmel los sein.“ Matthäus 16,19.

„Des Himmelreichs Schlüssel“ sind die Worte Christi. Alle Worte der Heiligen Schrift sind seine Worte und sind hierin eingeschlossen. Diese Worte haben die Macht, den Himmel zu schließen und auch zu öffnen; sie erklären die Bedingungen, unter denen Menschen angenommen oder verworfen werden. So wird das Werk derer, die Gottes Wort verkündigen, ein Geruch des Lebens zum Leben oder des Todes zum Tode. Ihr Werk hat ewige Folgen.

Den Pharisäern warf Jesus vor:

„Weh euch Schriftgelehrten! Denn ihr habt den Schlüssel der Erkenntnis weggenommen. Ihr selbst seid nicht hineingegangen und habt auch denen gewehrt, die hinein wollten.“ Lukas 11,52

Weil sie das Wort Gottes entstellten und das Evangelium falsch darstellten, rief er ihnen zu: „Weh euch, Schriftgelehrte und Pharisäer, ihr Heuchler, die ihr das Himmelreich zuschließt vor den Menschen! Ihr geht nicht hinein, und die hinein wollen, laßt ihr nicht hineingehen.“ Matthäus 23,13

Wenn Jesu Jünger in allen Zeitaltern den Missionsbefehl Jesu ausführen „Darum gehet hin und machet zu Jüngern alle Völker und lehret sie halten alles, was ich euch befohlen habe“ (Matthäus 28,19.20), schließen sie den Zuhörenden das Himmelreich auf.

Der Heiland übertrug das Anliegen des Evangeliums nicht Petrus persönlich. Später, als er die Worte wiederholte, die er hier zu Petrus sprach, bezog er sie unmittelbar auf die Gemeinde („Wahrlich, ich sage euch: Was ihr auf Erden binden werdet, soll auch im Himmel gebunden sein, und was ihr auf Erden lösen werdet, soll auch im Himmel gelöst sein.“ Matthäus 18,18); sie wurden ihrem Inhalt nach auch zu den Zwölfen als den Vertretern aller Gläubigen gesprochen. Hätte Jesus einem der Jünger eine besondere Autorität verliehen, dann würden wir sie nicht so oft darüber streiten sehen, wer der größte unter ihnen wäre; sie würden sich dem Wunsche ihres Meisters unterworfen und den geehrt haben, den er erwählt hätte.

Statt einen zum Ersten zu berufen, sagte Jesus seinen Jüngern: „Ihr sollt euch nicht Rabbi nennen lassen… Und ihr sollt euch nicht lassen Lehrer nennen; denn einer ist euer Lehrer, Christus.“ Matthäus 23,8.10.

„Christus ist eines jeglichen Mannes Haupt.“ 1.Korinther 11,3.

Gott, der alle Dinge unter seine Füße getan hat, „hat ihn (Christus) gesetzt zum Haupt der Gemeinde über alles, welche da ist sein Leib, nämlich die Fülle des, der alles in allen erfüllt“. Epheser 1,22.23. Die Gemeinde ist auf Christus gebaut; sie soll ihm als ihrem Haupt gehorchen; sie soll sich auch nicht auf Menschen verlassen oder von Menschen beherrscht werden. Viele meinen, dass eine Vertrauensstellung in der Gemeinde ihnen das Recht gibt, anderen vorzuschreiben, was sie glauben und was sie tun sollen. Gott aber anerkennt solchen Anspruch nicht; denn der Heiland sagt: „Ihr aber seid alle Brüder.“ Matthäus 23,8. Alle sind der Versuchung ausgesetzt, alle dem Irrtum unterworfen, auf kein sterbliches Wesen können wir uns als Führer verlassen. Der Fels des Glaubens ist die lebendige Gegenwart Christi in der Gemeinde; darauf kann sich auch der Schwächste verlassen, und die sich am stärksten dünken, werden sich als die Schwächsten erweisen, wenn sie nicht Christus zu ihrer Stärke machen. „Verflucht ist der Mann, der sich auf Menschen verläßt und hält Fleisch für seinen Arm.“ Jeremia 17,5. Der Herr „ist ein Fels. Seine Werke sind vollkommen“. 5.Mose 32,4. „Wohl allen, die auf ihn trauen!“ Psalm 2,12.

Die Offenbarung schildert, wer wirklich die Schlüssel in der Hand hat: Jesus sagt dort, er „habe die Schlüssel des Todes und der Hölle.“ Offenbarung 1,18

Auch die Prophezeiung Jesajas aus dem Alten Testament: „Und ich will die Schlüssel des Hauses Davids auf seine Schulter legen, daß er auftue und niemand zuschließe, daß er zuschließe und niemand auftue“ (Jesaja 22,22) ist keine Weissagung auf Petrus, sondern auf Jesus selbst: „Das sagt der Heilige, der Wahrhaftige (Jesus), der da hat den Schlüssel Davids, der auftut, und niemand schließt zu, der zuschließt, und niemand tut auf.“ (Offenbarung 3,7)

Vielmehr trifft auf das Papsttum zu: „Aber von den Tagen Johannes des Täufers bis heute leidet das Himmelreich Gewalt, und die Gewalttätigen reißen es an sich.“ Matthäus 11,12

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